Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Springer-Medienkonzerns, hat laut ‚Medieninsider‘ die Mitarbeiter zurück ins Büro beordert – fünf Tage die Woche. Dies widerspricht dem anhaltenden Trend zur Heimarbeit, der auch vier Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ungebrochen ist und sogar weiter zunimmt.
Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt: Der Anteil von Online-Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option hat sich seit 2019 verfünffacht und lag 2022 im Durchschnitt bei 18 Prozent. Trotz Aufforderungen von Unternehmen wie Deutsche Bank oder SAP zur Rückkehr ins Büro bleibt Homeoffice beliebt. Laut Gunvald Herdin, Arbeitsmarktexperte bei Bertelsmann Stiftung, ist Remote-Arbeit in vielen Branchen ein entscheidendes Argument im Fachkräftewettbewerb geworden, insbesondere in der IT-Branche.
Zwei Drittel aller Stellenangebote für IT-Anwendungsberatung beinhalten Heimarbeitsoptionen. Die hohe Nachfrage nach Fachkräften führt dazu, dass viele Arbeitgeber weiterhin auf Homeoffice setzen müssen. Ungewöhnlich hoch ist das Angebot an Fernarbeit nur bei Fremdsprachenlehrern aufgrund zahlreicher virtueller Kursangebote; Handwerksberufe hingegen bieten kaum solche Möglichkeiten wegen notwendiger Präsenz vor Ort. Auch innerhalb einzelner Berufsgruppen variiert das Ausmaß des Homeoffices je nach Position und Aufgabenprofil erheblich: Während Hilfsjobs selten remote ausgeführt werden können (Anstieg von einem auf drei Prozent zwischen 2019 und 2023), liegt dieser Anteil bei Experten inzwischen bei fast einem Drittel der Stellenanzeigen – eine Verfünffachung seit 2019.
Die Bertelsmann Stiftung analysierte insgesamt 55 Millionen Online-Stellenanzeigen und stellte fest: In städtischen Ballungsräumen gibt es deutlich mehr Angebote für Heimarbeit als auf dem Land (26 Prozent gegenüber neun Prozent). Düsseldorf führt diese Liste an mit einer Quote von 34 Prozent in Stellenausschreibungen aus dem Jahr 2023; gefolgt von Frankfurt am Main sowie Stuttgart während Berlin überraschend nur Platz zehn belegt.