Unternehmen nutzen zunehmend das Homeoffice als Lockmittel, um Fachkräfte zu gewinnen.
Laut einer Bertelsmann-Studie stieg der Anteil von Stellenangeboten mit Homeoffice-Möglichkeit in Deutschland von 3,7 Prozent im Jahr 2019 auf knapp 18 Prozent im Jahr 2023. Auch nach dem Ende der Pandemie hält dieser Trend an. In Rheinland-Pfalz erhöhte sich der Anteil von 2,8 Prozent (2019) auf 11,7 Prozent (2023). Bereits vor der Pandemie war Homeoffice verbreitet; laut Mikrozensus hatten damals schon etwa 15 Prozent der Beschäftigten diese Möglichkeit genutzt, während es heute rund 25 Prozent sind.
Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten im Jahr 2022 etwa 24,2 Prozent aller Erwerbstätigen gelegentlich im Homeoffice – ein geringer Rückgang gegenüber dem Vorjahr (24,9 Prozent), aber eine deutliche Steigerung verglichen mit den Vor-Corona-Zahlen (12,8 Prozent).
IT-Spezialisten profitieren besonders häufig vom Homeoffice-Trend; dort ist es nahezu Standard.Firmen in Ballungsräumen bieten häufiger Homeoffice an als solche auf dem Land. Professor Wolfgang Dauth vom IAB bestätigt jedoch einen positiven Effekt bei Firmen nahe ICE-Haltepunkten wie Limburg und Montabaur – die lokale Wirtschaft boomt durch bessere Anbindung.
Anbieter von Arbeitsplätzen müssen auch für digitale Infrastruktur sorgen. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Haushalte in Rheinland-Pfalz schnellen Glasfaser-Anschluss erhalten.
Im Ranking führen Unternehmen aus Mainz mit einem Anteil von Stellenanzeigen mit Homeoffice-Angebot (27,8 %), gefolgt von Koblenz und Landau. Auch je nach Bildungsgrad gibt es Unterschiede: Akademiker haben doppelt so oft Zugang zum Arbeiten zuhause wie Personen ohne Hochschulabschluss. Besonders stark stiegen die Angebote für Menschen mit Diplom oder Masterabschluss – von nur noch nicht verbreitetem Angebot zu immer mehr Angeboten. Homeofficemöglichkeiten nahmen insgesamt seit einigen Jahren stetig zu.