Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass deutsche Unternehmen vermehrt auf ortsungebundenes Arbeiten setzen, um Fachkräfte zu gewinnen. Der Anteil an Online-Stellenanzeigen mit Homeoffice-Möglichkeit hat sich in den letzten fünf Jahren fast verfünffacht und liegt nun bei knapp 18 Prozent.
Trotz dem Ende der Coronapandemie ist die Zahl solcher Angebote weiterhin gestiegen. Besonders im IT-Bereich sind Remote-Optionen weit verbreitet: 62 Prozent aller Stellen in der IT-Anwendungsberatung bieten Homeoffice an. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede je nach Berufsfeld und Region.
Während das Angebot für Experten von 6,6 Prozent im Jahr 2019 auf 31,9 Prozent im Jahr 2023 stieg, wuchs es bei unqualifizierteren Tätigkeiten nur geringfügig von 1,2 auf 3,7 Prozent zwischen 2019 und 2022 und fiel dann leicht auf 3,1 Prozent im Jahr 2023 zurück.
Die Untersuchung zeigt auch ein starkes Stadt-Land-Gefälle beim Homeoffice-Angebot: In Großstädten liegt die Quote bei etwa 26,1 Prozent gegenüber neun Prozent in ländlichen Gebieten. Metropolen wie Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart weisen sogar eine Quote von über 30 Prozent aus.
Gunvald Herdin von der Bertelsmann Stiftung betont die Chancen dieser Entwicklung für ländliche Regionen zur Bindung oder Rückgewinnung von Arbeitskräften unter Voraussetzung einer guten digitalen Infrastruktur.
Die Datenanalyse umfasst rund 55 Millionen Online-Stellenanzeigen aus den Jahren zwischen Januar 2019 bis Mai 2024.