Seit der Corona-Pandemie hat sich das Angebot von Homeoffice in Stellenanzeigen laut Bertelsmann Stiftung verfünffacht. Besonders in Städten wird vermehrt von Zuhause gearbeitet.
Die Deutsche Bundesbank reagiert auf diese Veränderung und streicht die Neugestaltung ihrer Frankfurter Zentrale, plant keine neuen Bürogebäude mehr und reduziert die Bürofläche um 40 Prozent im Vergleich zu früheren Kalkulationen.
Ökonomin Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employabilität warnt jedoch, dass es nicht ausreicht, nur die Fläche zu reduzieren. Erfolgreiches Homeoffice erfordert klare Arbeitsaufträge, eine angepasste Führungskultur und regelmäßige Teamtage sowie eine moderne Gestaltung der Büros mit Desk Sharing, um Vereinsamungsgefühle zu vermeiden.
Eine aktuelle Bertelsmann-Studie zeigt einen anhaltenden Trend zum Homeoffice: Rund 18 Prozent der ausgewerteten Online-Stellenanzeigen bieten mittlerweile diese Möglichkeit an – ein Anstieg aufgrund des Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt.
Expertin Jutta Rump betont zudem den Wunsch vieler Mitarbeitender nach selbstbestimmter Zeiteinteilung als weiteren Grund für diesen Trend. Gunvald Herdin von der Bertelsmann Stiftung bestätigt die gestiegene Bedeutung des Homeoffice bei der Arbeitgeberwahl und nennt IT-Berufe als Spitzenreiter dieser Entwicklung mit einer hohen Quote an Remote-Arbeitsmöglichkeiten im Gegensatz zu Handwerksberufen. Regionale Unterschiede zeigen sich ebenfalls: In Ballungsräumen wie Düsseldorf und Frankfurt am Main wird besonders häufig Heimarbeit angeboten.