Die Konstanzer Homeoffice-Studie, welche seit März 2020 untersucht, wie mobiles Arbeiten sich in Deutschland entwickelt, offenbart, dass eine umfassende Rückkehr zu Präsenzzwang am Arbeitsplatz bisher nicht stattfindet. In der jüngsten Umfrage vom April 2024, an der 1.023 Personen teilnahmen, wurde festgestellt, dass lediglich 22% der Befragten erklärten, dass bei ihrem Arbeitgeber in letzter Zeit eine verstärkte Präsenzpflicht eingeführt wurde, im Gegensatz zu 78%, bei denen dies nicht der Fall war.
Trotz breiter medialer Diskussion können keine Anzeichen eines generellen Trends zu mehr Präsenzpflicht in deutschen Unternehmen festgestellt werden. Zudem ergab die Studie, dass Mitarbeiter mit Präsenzpflicht nur geringfügig effizienter sind (3% mehr), aber fast doppelt so häufig von Erschöpfung berichten wie Mitarbeiter ohne Präsenzpflicht (38% gegenüber 21%).
Unterdessen gaben 75% der Befragten mit steigender Präsenzpflicht an, dass es bei Nichteinhaltung der Pflicht Konsequenzen gibt, wobei die Mehrheit (56%) lediglich mündlich ermahnt wird. Das Fazit der Studie ist, dass ein Rückkehrpflicht zur Präsenzarbeit bisher nicht sichtbar ist. Wo eine solche Präsenzpflicht besteht, ist die Produktivität nur geringfügig höher, während das empfundene Stresslevel bei den Mitarbeitern deutlich zunimmt. Daher wird empfohlen, flexible Arbeitsmodelle zu nutzen, die auf die Arbeitssituation des Teams abgestimmt sind, anstatt starrer Büropflicht.